Im Vorgriff auf das 25 Mrd.-Programm der
Bundesregierung für Wachstum und Beschäftigung hat die KfW Förderbank ab
sofort Verbesserungen und Vergünstigungen im "CO2-Gebäudesanierungsprogramm"
und in den Programmen "Wohnraum Modernisieren" und "Ökologisch Bauen"
gestartet. Diese Programme sind Bestandteil der Förderinitiative
"Wohnen, Umwelt, Wachstum". Dazu werden Restmittel in der Größenordnung
von 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit sind bis zur
Verabschiedung des Bundeshaushalts 2006 und der Freigabe der 1,4
Milliarden Euro für das neue Programm positive Wirkungen aus der
Beschäftigungsinitiative der Bundesregierung zu erzielen.
"Wir verfolgen mit diesen Programmen drei Ziele", so Bundesbauminister
Wolfgang Tiefensee. "Erstens geht es um Arbeit und Beschäftigung. Jede
in den Gebäudebestand investierte Milliarde Euro sichert oder schafft
rund 25.000 Arbeitsplätze im Bauhandwerk und Baugewerbe. Zweitens helfen
wir, Energie einzusparen und die Energiekosten beim Wohnen zu senken.
Die Durchschnittskosten für Heizung und Warmwasser liegen nach
Berechnungen des Deutschen Mieterbundes für eine durchschnittlich große
Wohnung von 85 qm bei über 70 Euro pro Monat mit steigender Tendenz. Und
drittens tun wir etwas für die Umwelt, indem der CO2-Ausstoß
verringert wird, um die Klimaschutzziele des Kyoto-Abkommens zu
erreichen."
Die deutlich verbesserten Förderbedingungen der drei oben genannten
KfW-Programme geben Anreize, bundesweit Modernisierungs- und
Sanierungsinvestitionen zu tätigen. "Bei Zinssätzen für den Kunden von
derzeit nominal 1% p.a. im `CO2-Gebäudesanierungsprogramm` und nominal
2% p. a. im Programm `Wohnraum Modernisieren Öko-Plus` sollte niemand
zögern, die Maßnahmen auch anzupacken. Dabei "belohnen" Bundesregierung
und KfW diejenigen, die etwas für die Umwelt tun. Denn es gilt folgende
Devise: `je energiesparender die Maßnahme, desto günstiger der
Zinssatz`" sagte Ingrid Matthäus-Maier, Mitglied des Vorstands der KfW
Bankengruppe.
Neben den Verbesserungen zum 1. Februar sollen mit dem In-Kraft-Treten
des Bundeshaushaltes im Sommer Zuschüsse vor allem an selbstnutzende
Eigentümer und Kredite an die Kommunen zur Sanierung von Schulen und
Kindergärten zur Verfügung gestellt werden.
Die geänderten KfW-Programme im
Detail
In den Programmen "CO2-Gebäudesanierung", "Wohnraum
Modernisieren" und "Ökologisch Bauen" sind die Zinssätze deutlich
gesenkt worden (s. Tabelle). Weiter ist ab 1. Februar 2006 durch die
Einführung einheitlicher Förderhöchstbeträge von 50.000 EUR pro Wohnung
bei energetischen Sanierungsmaßnahmen in der Regel eine Vollfinanzierung
aus Förderkrediten möglich (bisher galt im CO2-Gebäudesanierungsprogramm
ein Förderhöchstbetrag von 250 EUR/qm Wohnfläche). Für allgemeine -
nichtenergetische - Sanierungsmaßnahmen liegt der Betrag sogar bei
100.000 EUR.
1. KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm
Im CO2-Gebäudesanierungsprogramm werden besonders
energiesparende Maßnahmen gefördert, die zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes
um mindestens 40 kg pro m² und Jahr beitragen.
- In diesem Programm werden weiterhin umfassende energetische
Modernisierungen, d. h. die bekannten
Maßnahmenpakete 0 bis 4 gefördert. Einzelmaßnahmen, wie der Austausch
von Altheizungen und Maßnahmen, die eine CO2-Einsparung von weniger als
40 kg pro m 2 und Jahr erreichen, werden künftig im Programm Wohnraum
Modernisieren gefördert.
- Der Zinssatz liegt bei einer 20-jährigen Laufzeit bei effektiv 1% p.
a. (weitere Konditionen siehe Tabelle).
- Der Förderhöchstbetrag wird von 250 EUR pro m² Wohnfläche auf 50.000
EUR pro Wohneinheit umgestellt,
wodurch in der Regel Vollfinanzierungen ermöglicht werden.
- In Zukunft wird die Förderung auf Wohngebäude, die bis zum 31.12.1983
fertig gestellt wurden, erweitert (bislang einschließlich 31.12.1978).
Neben Wohngebäuden im engeren Sinne sind zukünftig auch Wohnheime,
Alten- und Pflegeheime förderfähig.
2. Wohnraum Modernisieren
In diesem Programm werden alle Modernisierungs- und
Instandsetzungsmaßnahmen gefördert. Hierbei unterscheidet sich der
Zinssatz zwischen energetischen ÖKO-PLUS-Maßnahmen (z.B. Heizungs-,
Fensteraustausch, Wärmedämmung der Gebäudeaußenhülle) und sog.
STANDARD-Maßnahmen (z.B. Balkonanbau, Baderneuerung).
- Der Zinssatz liegt für eine ÖKO-PLUS-Maßnahme, 20 Jahre Laufzeit bei
effektiv 2,02% p. a. (weitere Konditionen siehe Tabelle).
- Zusätzlich zu den bisherigen
ÖKO-PLUS-Maßnahmen werden fortan die Erneuerung der Fenster sowie der
Austausch von Einzelöfen und Nachtspeicherheizungen gefördert.
- Der Förderhöchstbetrag für ÖKO-PLUS-Maßnahmen beträgt 50.000 EUR pro
Wohneinheit. Für STANDARD-Maßnahmen bleibt der Förderhöchstbetrag wie
bislang bei 100.000 EUR pro Wohneinheit.
3. Ökologisch Bauen
In diesem Programm werden die Errichtung von besonders energiesparenden
Gebäuden (Energiesparhäuser mit einem Primärenergiebedarf von 40 oder 60
kWh/m² und Jahr sowie Passivhäuser) sowie der Einbau von Heizungstechnik
zur Nutzung erneuerbarer Energien gefördert.
- Der Zinssatz liegt für Energiesparhäuser 40 und Passivhäuser für 20
Jahre Laufzeit bei effektiv 1% p. a.
- Im Programm Ökologisch Bauen werden für Energiesparhäuser 40 und 60
sowie für Passivhäuser
bessere Zinskonditionen und Förderhöchstbeträge von 50.000 EUR (bisher
beim Energiesparhaus 60 nur 30.000 EUR und bei Heizungstechnik mit
erneuerbaren Energien 10.000 EUR) angeboten.
Die seit 1.
Februar 2006 geltenden Zinssätze sind in der folgenden Tabelle dargestellt
(Beispiel: Darlehen mit 20 Jahren Laufzeit, 3 tilgungsfreien Anlaufjahren, 10
Jahren Zinsbindung.)
Programm/ Variante |
Auszahlungs- kurs in % |
Zinssatz Kunde nom. in % p.a. |
Zinssatz Kunde eff. in % p.a. |
bisheriger Zinssatz Kunde eff. in %
p.a |
KFW-CO2-Gebäude- sanierungsprogramm |
100 |
1,00 |
1,00 |
1,81 |
Wohnraum Modernisieren |
|
|
|
|
ÖKO-PLUS |
100 |
2,00 |
2,02 |
3,37 |
STANDARD |
96 |
2,75 |
3,32 |
3,79 |
Ökologisch Bauen |
|
|
|
|
ESH 40/Passivhaus |
100 |
1,00 |
1,00 |
3,00 |
ESH 60/Heizung |
96 |
2,00 |
2,54 |
3,42 |
Interessierte erhalten weitere Beratung im Informationszentrum der KfW
Förderbank zum Ortstarif unter der Telefonnummer. 01801 / 335577 oder
unter:
www.kfw-foerderbank.de
Bild:
Bild: Sanierte Gebäude in Leipzig.
Fotorechte
© Bundesregierung / Kirschner
Hinweis:
Die
Weiterverwendung der Bilder ist nur nach vorheriger Vereinbarung mit der
Bundesbildstelle erlaubt. Weitere Informationen finden Sie in den
Liefer- und
Geschäftsbedingungen der Bundesbildstelle, Presse- und Informationsamt
der Bundesregierung.
Weitere
BMVBS-Presseinformationen:
18.10.2006
Stärker auf Aufwertung konzentrieren:
Interview mit Staatssekretär Dr. Engelbert Lütke Daldrup
28.09.2006
Tiefensee:
Energiesparen im Gebäudebereich zunehmend wichtig
27.09.2006
Roth: Verhältnis von Preis
und Leistung beim Bauen muss stimmen
21.09.2006
Tiefensee
übergibt ersten Energieausweis in China
20.09.2006
Tiefensee: Nächste
Stufe des CO2-Sanierungsprogramms startet Anfang 2007
05.09.2006
Tiefensee: CO2-Gebäudesanierungsprogramm
wird aufgestockt
26.08.2006
Tiefensee präsentiert Energieausweis für
das Bundesbauministerium
20.07.2006
Lütke Daldrup:
Städte müssen familienfreundliche und generationenübergreifende
Wohneigentumsangebote bieten
21.06.2006
Tiefensee startet neue
Bauforschungsinitiative
24.05.2006
Tiefensee: Wohneigentum
ist zentraler Baustein zur Sicherung attraktiver Stadtquartiere
24.04.2006
Tiefensee :
Innovative Gebäudetechnik schont die Energiereserven
07.04.2006
Tiefensee und Glos
geben Startschuss für Energieausweise im Gebäudebestand
21.03.2006
Roth: Bund
fördert Energieeffizienz im Gebäudebereich"
31.01.2006
Tiefensee: CO2-Sanierungs-Programm
startet pünktlich
18.01.2006
Bundesbauminister übergibt in Essen ersten Energieausweis
12.12.2005
Energetische Gebäudesanierung
- Schlüsselaufgabe für den Klimaschutz
30.11.2005
Bundesregierung forciert Gebäudesanierung
19.07.2005
Deutscher Energieausweis für Hauptquartier der EU-Kommission feierlich übergeben
EnEV-online informiert:
Praxis:
Fachleute fragen und Experten antworten
EnEV-online:
Energiepass im Wohnungs-Bestand
EnEV-online:
Energiepass für Nicht-Wohnbestand |