Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat
am 16. Januar 2006 in Essen den ersten Energieausweis für das Rathaus
Essen übergeben und schloss damit den bundesweiten Feldversuch der
Deutschen Energieagentur im Auftrag des Bundesbauministeriums ab. In
diesem Projekt wurden für 42 Gebäude unterschiedlichster Nutzung (wie
z.B. Verwaltungsgebäude, Sportstätten, Schulen, Rathäuser etc.)
Energieausweise ausgestellt. "Politik und Industrie stehen gleichermaßen
vor großen Herausforderungen bei der Frage der Energieeffizienz.
Steigende Energiepreise, Importabhängigkeiten, Klimaschutz, aber auch
die Belastung der Bürger, Kommunen und der Wirtschaft mit hohen
Betriebskosten verlangen nachhaltige Anstrengungen in diesem Bereich",
so Tiefensee.
Der Minister verwies auf ein Bündel von Maßnahmen, das die
Bundesregierung auf den Weg bringt. So werde die
Energieeinsparverordnung nun fortentwickelt und in Kürze vorgelegt. "Das
ist zum Einen die Fortführung und Weiterentwicklung von gesetzlichen
Regelungen. Wir werden in Kürze die Novelle der Energieeinsparverordnung
2006 auf den Weg bringen und neben den bewährten Regelungen auch neue
Anforderungen stellen. Das betrifft insbesondere eine neue umfassende
Berechnungsmethode für Nichtwohngebäude auch unter Einbeziehung der
Energieanteile für Beleuchtung und Klimaanlagen. Das eröffnet die
Möglichkeiten, solche Gebäude bei der Planung und beim Betrieb
hinsichtlich der Energieeffizienz besser zu analysieren. Weiterhin
werden wir Regelungen treffen, dass Klimaanlagen regelmäßig inspiziert
und energetische Mindestanforderungen für klima- und raumlufttechnische
Anlagen eingehalten werden. Das wahrscheinlich wichtigste Element ist
die Einführung von Energieausweisen für bestehende Gebäude. Die Vorteile
für Mieter liegen auf der Hand: Die Verbesserung der Transparenz wird
eine wichtige Weichenstellung für Investitionen in energetischer
Ertüchtigung des Gebäudebestand sein. Dies wird zu sinkenden Nebenkosten
führen. Die öffentliche Hand - und das betrifft insbesondere die
Kommunen - wird hier Vorbildcharakter entfalten müssen. Energieausweise
von öffentlichen Gebäuden sind in Zukunft gut sichtbar öffentlich
auszuhängen. Die Stadt Essen geht hier mit gutem Beispiel voran",
erklärte Tiefensee.
Darüber hinaus verwies Minister Tiefensee auf die geplante Verbesserung
der Förderbedingungen für die energetische Modernisierung von Gebäuden.
Erste Maßnahmen sollen bereits kurzfristig greifen. Laufende
KfW-Programme sollen weiter verbessert und in ihrer Attraktivität
gesteigert werden. Mit dem Vorliegen der haushaltstechnischen
Voraussetzungen in diesem Jahr soll das Programm durch eine
Zuschusskomponente ergänzt werden. "Auch der Bund wird den Großteil
seiner etwa 2000 zivilen Liegenschaften weiter energetisch verbessern.
Für die Sanierung dieser Liegenschaften wollen wir jährlich 120
Millionen Euro investieren", sagte der Minister.
Tiefensee begrüßte die Idee, einen Initiativkreis "Energieeffizienz der
Energie- und Immobilienwirtschaft" ins Leben zu rufen. "Dadurch können
insbesondere günstige Finanzierungs- und Contractingmodelle erarbeitet
werden und Modellprojekte für die Kommunen entstehen. Darüber hinaus
sollte mit der Wirtschaft ein Projekt
"Niedrigenergiehäuser im Nichtwohnbereich" starten, das insbesondere
Schulen, Kindertagesstätten sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen
umfassen sollte."
Bild:
Wolfgang Tiefensee - Bundesminister für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung.
Fotorechte
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