Am 22.06.2005 fand in Brüssel
die Übergabe der Energieausweise für das Berlaymont-Gebäude im
Beisein des europäischen Kommissars für Energie, Andris Piebalgs
im Hauptquartier der Kommission statt. Der deutsche
Energieausweis wurde von Herrn Baudirektor Hegner vom BMVBW und
Frau Erhorn-Kluttig vom IBP übergeben. Die sechs ausgestellten
Energieausweise wurden – wie in der Richtlinie vorgesehen – an
einem zentralen Punkt im Foyer des Berlaymont-Gebäudes
ausgehängt.
Die europäische Richtlinie über
die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die mit dem
Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und der Energieeinsparverordnung
(EnEV) bis Januar 2006 in nationales Recht umzusetzen ist,
schreibt vor, für alle Neubauten und darüber hinaus für
Bestandsgebäude, die verkauft oder neu vermietet werden,
Energieausweise auszustellen. Unabhängig davon sollen
Energieausweise bei Gebäuden mit öffentlichen Dienstleistungen
an gut sichtbarer Stelle ausgehängt werden. Die
Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden schließt für
Nichtwohngebäude den Energiebedarf für Beheizung, Lüftung,
Kühlung, Warmwasser und Beleuchtung ein.
Die EU-Kommission hatte zur Veranschaulichung dieser Maßnahme
vorgeschlagen, dass die Mitgliedstaaten der EU unter Verwendung
ihrer nationalen technischen Regeln und Vorschriften für den
Hauptsitz der EU-Kommission, das so genannte Berlaymont-Gebäude,
vorab einen entsprechenden Energieausweis ausstellen. Sechs
Mitgliedstaaten haben sich an diesen Pilotprojekt beteiligt:
Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Portugal und die
Niederlande. Diese sind bereits in der Lage, den Energiebedarf
von bestehenden Nichtwohngebäuden mit nationalen
Rechenprozeduren zu erfassen.
Im Auftrag des Bundesministeriums
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen wurden die Berechnungen in
Deutschland durch das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP)
Stuttgart realisiert. Grundlage der deutschen Berechnungen des
vom IBP erstellten Zertifikats ist die neue deutsche Norm DIN V
18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“. Das Ergebnis weist
das neu renovierte Berlaymont-Gebäude als ein unter
energetischen Gesichtspunkten vorbildliches Gebäude aus. Aus
allen Zertifikaten der beteiligten EU-Mitgliedstaaten ist
ersichtlich, dass es sich bei dem Gebäude um ein Bürogebäude mit
vergleichsweise niedrigem Energiebedarf handelt.
BMVBW bereitet in Zusammenarbeit mit der Deutschen
Energieagentur und regionalen Partnern die Ausstellung von
verschiedenen Energieausweisen für prominente Gebäude in
Deutschland vor. Diese Ausweise stehen ggf. bereits Ende
September / Anfang Oktober 2005 zur Verfügung.
Bilder: Fotos Baudirektor
Dipl.-Ing. H.-D. Hegner, BMVBS
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Bild 1: Das Berlaymont-Gebäude in
Brüssel ist der Hauptsitz der Europäischen Kommission. Es wurde
in den letzten Jahren umfassend saniert.
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Bild 2: Kommissars Andris Piebalgs
bei seiner Ansprache im Berlaymont-Gebäude in Brüssel.
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Bild 3: Die Vertreter der
Mitgliedsstaaten vor den ausgehängten Energieausweisen im Foyer
des Berlaymont-Gebäudes.
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Bild 4: Feierliche Übergabe der
sechs Energiepässe,
die von EU-Mitgliedsstaaten ausgestellt wurden.
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Bild 5: Baudirektor Hans-Dieter
Hegner, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,
BMVBS, Berlin, vor dem Deutschen Energiepass für das
Berlaymont-Gebäude.
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Bild 6: Das Ergebnis des
Modellversuches: der deutsche Energieausweis für das
Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission. |