„Der Deutsche Mieterbund
begrüßt ausdrücklich die Einigung der Bundesregierung über die
Einführung eines Energieausweises für Gebäude. Damit wird
endlich Transparenz über den energetischen Zustand von Gebäuden
geschaffen. Dies ist eine wichtige Orientierungshilfe für Mieter
und Käufer von Immobilien“, so der Direktor des Deutschen
Mieterbundes, Dr. Franz-Georg Rips.
Mit der verspäteten Einführung im Jahr 2008 wird jedoch die Chance
vertan, jetzt den Modernisierungsstau bei Wohngebäuden aufzulösen.
Nachdem die Bundesregierung die nach EU-Richtlinie vorgesehene
Energieausweis-Pflicht ab 2006 verpasst hatte, war ursprünglich eine
Einführung ab Januar 2007 geplant. „2008 muss jetzt definitiv der
letzte Stichtag sein. Weitere Übergangsfristen und
Ausnahmeregelungen lehnen wir ab“, so Rips. Der Energieausweis muss
bei Neuvermietung und Verkauf von Gebäuden den Interessenten
vorgelegt werden.
„Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Kompromisslösung, den
strengeren Bedarfsausweis verpflichtend bei Gebäuden mit bis zu vier
Wohnungen vorzulegen, ist unzureichend. Eine optimale
Vergleichbarkeit wäre dann gegeben, wenn alle Gebäude nach dem
Bedarfsverfahren bewertet würden. Diese Lösung haben wir aus
verbraucher- und umweltpolitischen Gründen favorisiert“, so Rips.
Vorteil des Bedarfsausweises ist, dass er Informationen über die
Effizienz der Heizungsanlage und der Wärmedämmung liefert und
konkrete gebäudebezogene Modernisierungsempfehlungen zur
Verbesserung der Energieeffizienz enthält. Der Verbrauchsausweis
zeigt nur den aktuellen Energieverbrauch der Bewohner des Hauses an.
„Der Deutsche Mieterbund empfiehlt Mietern und Käufern, auf jeden
Fall einen Bedarfsausweis für das Gebäude zu verlangen“, so Rips.
Nur so würden Schwachstellen des Gebäudes sichtbar, die letztendlich
zu Kostenfallen bei der Heizkostenabrechnung werden.
Mieter sollten auch darauf achten, dass ihnen alle Informationen aus
dem Energieausweis zur Verfügung gestellt werden. „Wichtig ist die
Transparenz für alle Marktakteure. Pläne, den Mietern nur
Teileinsicht in die Ergebnisse des Energieausweises zu gewähren,
widersprechen den Grundsätzen einer gleichberechtigten
Verbraucherinformation“, so der Mieterbund-Direktor.
„Wir gehen davon aus, dass sich auf dem Markt nur der Bedarfsausweis
durchsetzen wird. Wer staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen
will, muss ihn ohnehin ausstellen. Der Deutsche Mieterbund wird
durch gezielte Verbraucherinformation darauf hinwirken, dass eine
Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und objektiven
Energieausweisen für Gebäude entsteht“, so Dr. Franz-Georg Rips.
Bilder:
Fotos: Deutscher Mieterbund, Berlin
|Grosses
Bild
|Grosses
Bild
Bild 1 und 2:
Mieterbund-Direktor Dr. Franz-Georg Rips.
Lesen Sie dazu auch:
17.11.2006
BMVBS: Tiefensee und Glos bringen Energieausweise
für Gebäude und Wohnungen auf den Weg
16.11.2006
BMVBS:
Bundesminister Tiefensee trifft Mieterbund-Spitze
26.10.2006
BMWi: Einigung über zukünftige Energieausweise
25.10.2006
dpa: Tiefensee: Energie-Gebäudepass kostet zwischen 40 und 120 Euro
24.10.2006
dpa: Energie-Gebäudepass wird ab 2008
Pflicht - Regierung beendet Streit
24.10.2006
dena: Energiepass -
dena begrüßt Einigung zum Gebäudeenergieausweis |