Steigende Energiepreise, die
Diskussion um CO2-Ausstoß und Klimawandel sowie
wachsendes Umweltbewusstsein bewirken nicht nur beim Autokauf
ein Umdenken sondern auch beim Hausbau. Weniger Energieverbrauch
und mehr Ökologie ist das Ziel von Architekten, Fachplanern,
Bauherren und Baustoffherstellern. Gefragt sind neue
Hauskonzepte, die energieautark oder zumindest unabhängig von
Energienetzen sind. Ein sehr erfolgreiches Baukonzept ist das
Sonnenhaus-Prinzip, das auf die Kombination von Sonnenenergie
und erneuerbare Energiequellen mit einer gut wärmedämmenden
massiven Gebäudehülle setzt.
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Das Prinzip dieses innovativen und
zukunftssicheren Hauskonzepts ist im Grunde einfach: Der
Heizenergieverbrauch wird minimiert und die passive Nutzung der
Sonnenenergie optimiert. Über eine große thermische Solaranlage
wird Sonnenwärme in einem Wassertank gespeichert und
bedarfsgerecht an das Haus abgegeben. Abhängig von der
Kollektor- und Speichergröße sind solare Deckungsgrade von 70
bis 100 Prozent für Heizung und Warmwasser möglich. Die Wärme
wird über eine Flächenheizung im Haus verteilt. So ist es
möglich, mit einer Heizvorlauftemperatur von 25°C ein Haus bei
-16°C Außentemperatur auf 21°C zu beheizen. Auf eine teure
Wärmepumpe kann daher verzichtet werden. Der benötigte
Restenergiebedarf wird mit einer Biomasseheizung bereitgestellt.
Ein Sonnenhaus erreicht so einen sehr geringen
Primärenergiebedarf von 5 bis 15 kWh/m²a. Zum Vergleich: Häuser
auf Passivhausniveau benötigen durchschnittlich 50 kWh/m²a.
Das Sonnenhaus-Konzept hat der Architekt Georg Dasch in
Deutschland eingeführt nach dem Vorbild des Schweizer
Solarpioniers Josef Jenni, der bereits vor 20 Jahren das erste
völlig solar versorgte Haus baute. Georg Dasch ist Gründer und
Vorsitzender des Sonnenhaus-Institutes, Straubing, das sich als
Kompetenznetzwerk versteht mit dem Ziel, weitgehend solar
beheizte Gebäude kurzfristig zum Baustandard zu etablieren. Denn
„Ein Sonnenhaus aus Ziegel, massiv monolithisch gebaut,
verbraucht sowohl beim Bau als auch beim Betrieb deutlich
weniger Energie als ein vergleichbares Passivhaus“, erklärt
Georg Dasch.
Auf ökologisches Bauen und energiesparende Hauskonzepte setzt
auch das Architektur- und Statikbüro von der Heid im
oberhessischen Nidda. Lange Zeit hatte man nach einer
Alternative für Öl und Gas gesucht. Unterstützung kam von einem
kompetenten Bauberater der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH.
Der Baustoffhersteller mit jahrelanger Erfahrung bei der
Entwicklung ökologischer und hochwärmedämmender Poroton-Ziegel
stellt Architekten, Planern und Bauunternehmen bundesweit ein
qualifiziertes Beraterteam für alle technischen Fragen zur
Verfügung. Heiko und Hubertus von der Heid, die das vom Vater
übernommene Büro gemeinsam führen, sind überzeugt, mit dem
Sonnenhaus-Baukonzept die beste Lösung für ein „Energiesparhaus“
gefunden zu haben: vernünftig, bezahlbar und individuell
planbar, ohne Abstriche an der Wohnqualität machen zu müssen.
Gemeinsam mit ausschließlich regionalen Firmen haben sie vor
zwei Jahren das Projekt „Sonnenhaus Oberhessen“ gestartet und
zählen mittlerweile das dritte Wohngebäude nach diesem Prinzip
zu ihren Referenzen.
Bauherren schätzen bei einem Sonnenhaus neben den geringen
Heizkosten vor allem die Unabhängigkeit von Öl und Gas, und zu
einem großen Teil auch von Strom. Familie Lautenschläger in
Ranstadt wohnt seit etwas mehr als einem Jahr in ihrem neuen
Haus, dem ersten Sonnenhaus Oberhessens. Nur drei Festmeter Holz
verbrauchte die Familie für Heizung und Warmwasser im
vergangenen Jahr, das sind Energiekosten von 180,- Euro. Die
Bauherren sind von ihrem Hausprinzip begeistert. Das Gebäude ist
nach Süden ausgerichtet, 54 m² Sonnenkollektoren sind auf dem
steilen Dach mit einer Neigung von 60 Grad perfekt aufgestellt,
um die niedrig stehende Wintersonne am besten ausnutzen zu
können. Die Kollektoren geben die umgewandelte Wärme in einen
großen Sonnenspeicher, einen mit Wasser gefüllten Industrietank
mit 9360 Liter Fassungsvermögen, der die Sonnenenergie über
mehrere Tage speichern kann. Im oberen Bereich befindet sich ein
integrierter Trinkwasserboiler. Durch den Dichteunterschied von
warmem und kaltem Wasser stellt sich im Pufferspeicher eine
exakte Temperaturschichtung ein. Auf diese Weise hält sich das
heiße Wasser im oberen Speicherbereich und wird auch dort in
konstant hoher Temperatur für die Heizung und das
Brauchwarmwasser entnommen. Im unteren Bereich kann die
Solaranlage auf einem tiefen Temperaturniveau sehr effizient
arbeiten und damit möglichst viel Wärme für die längerfristige
Speicherung erhalten.
Während im Sommer in der Regel die von der Solaranlage erbrachte
Energie zur Warmwasserbereitung genügt, wärmt die Anlage im
Übergangsbetrieb das Heizwasser vor. Nur im Winter und bei
längeren Schlechtwetterperioden wird zeitweise die gesamte Wärme
von der Biomasseheizung erzeugt. Beim Sonnenhaus Oberhessen
liefert die Sonne etwa 85 Prozent der Energie für Heizung und
Warmwasser. Für die restlichen 15 Prozent sorgt ein Kaminofen,
der direkt an das System angeschlossen ist. Der Aufwand für ein
Sonnenhaus ist im Vergleich zu einem Haus mit Ölheizung nach
EnEV-Standard zwar etwas höher, die Mehrkosten von fünf bis zehn
Prozent amortisieren sich jedoch, anders als dies z.B. häufig
bei Passivhäusern der Fall ist, bereits nach wenigen Jahren. Da
das Sonnenhaus völlig autark von Öl und Gas funktioniert,
verleiht es seinen Bewohnern darüber hinaus eine langfristige
finanzielle Sicherheit.
Neben der Technik sind Hauskonstruktion und verwendete Baustoffe
von großer Bedeutung. Familie Lautenschläger wählte einen
klassischen Haustyp mit Satteldach. Große Fenster auf der
Südseite mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung und der Wintergarten
erhöhen zusätzlich die Wärmegewinne. Zur Aufgabe der Architekten
gehört es, eine gut wärmegedämmte, winddichte und
wärmebrückenfreie Hülle des Baukörpers zu schaffen. Eingesetzt
wurden für das Außenmauerwerk hochwärmedämmende Poroton-T
8-Ziegel von Wienerberger in der Wandstärke von 42,5 cm. So
entstand eine wertbeständige, massive Gebäudehülle, die keine
zusätzliche künstliche Außendämmung benötigt. Die Dämmung –
nicht brennbares natürliches Perlit (granuliertes mineralisches
Gestein vulkanischen Ursprungs) – ist bereits als Füllung im
Ziegel integriert. Durch die optimale Abstimmung von massiven
Ziegelstegen und Perlitkammern besitzt er darüber hinaus
hervorragende statische Werte. Der Poroton-T 8 enthält – wie
alle Poroton-Ziegelprodukte – keinerlei Schadstoffe, dämpft
elektromagnetische Strahlung und sorgt für ein optimales
Wohnklima. Im Ergebnis steht eine höchst wärmedämmende Wand,
einschalig und massiv, mit dem beachtlichen U-Wert von 0,18
W/m²K.
Beim Bau des Sonnenhauses Oberhessen kam mit dem Poroton-T 8 ein
Baustoff zum Einsatz, der optimal für eine wirtschaftliche,
energiesparende und umweltschonende Bauweise geeignet ist.
Bautafel
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Objekt: Sonnenhaus Oberhessen in
Ranstadt
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Bauherr: Familie Lautenschläger,
Ranstadt
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Planung + Statik + Projektleitung:
Architektur- und Statikbüro von der Heid GbR www.von-der-heid.de
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Bauunternehmen Ausführung Rohbau:
Hoch- und Tiefbau Uwe Heutzenröder, 61197 Florstadt
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Heizungs- und Sanitärtechnik: Fa.
Heinrich Stötzer, Nidda, www.stoetzer-nidda.de
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Wohnfläche: 150 m² und 70 m² Keller
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Bauweise: Massivbauweise mit Ziegel,
Poroton-T 8 mit natürlicher Perlitfüllung, Wandstärke 42,5 cm,
mineralischer Wandputz und Anstrich
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Haustechnik: Sonnenhaus-Solaranlage
mit Holzofen im Wohnbereich, Kombi-Pufferspeicher (Solartank) mit
9.360 Liter Fassungsvermögen, Kollektorfläche 54 m²
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Tatsächlicher
Jahres-Primärenergiebedarf: 5 bis 15 kWh/m²a
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Zusätzlicher Energiebedarf: ca. 2 bis
3 Festmeter Holz im Jahr (= ca. 180 Euro)
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Bilder:
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Bild 1: Das erste Sonnenhaus in Oberhessen: Große Fenster
auf der Südseite fangen viel Sonnenenergie ein. Die kompakte
Hausform und eine gut wärmegedämmte, winddichte und
wärmebrückenfreie Gebäudehülle in Verbindung mit innovativer
Gebäudetechnik sind prägende Merkmale dieses Hauskonzepts.
(Foto: Wienerberger Ziegelindustrie / Christian Renner)
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Bild 2: Für das Mauerwerk der 42,5 cm dicken Außenwände
wurden beim Sonnenhaus Oberhessen mit Perlit gefüllte
Poroton-Ziegel T 8 von Wienerberger verwendet. Die fachgerechte
Verarbeitung im bewährten Planziegel-System ist einfach, schnell
und kostengünstig. So beugt man wirksam Baufehlern und
Putzrissen vor.
(Foto: Wienerberger Ziegelindustrie / Christian Renner)
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Bild 3: Der ökologisch hochwertige, weil aus den rein
natürlichen und langlebigen Baustoffen Ziegel und Perlit
bestehende Poroton-T 8 zeichnet sich durch sehr gute Wärmedämm-
und Diffusionseigenschaften aus bei gleichzeitig optimiertem
Schallschutz und hoher statischer Sicherheit. Mit dem Poroton-T
8 von Wienerberger erhält man hochwärmedämmende, einschalige
massive Außenwände.
(Foto: Wienerberger Ziegelindustrie)
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Bild 4: Der Sonnentank und die Kollektoren sind die
wichtigsten anlagentechnischen Komponenten des Sonnenhauses.
(Foto: Wienerberger Ziegelindustrie / Christian Renner)
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Bild 5: Das Bau- und Hauskonzept zeichnet sich durch die
aktive Nutzung der Solarenergie aus. Wesentliche Komponenten
sind eine groß dimensionierte Solaranlage mit Südausrichtung und
möglichst steiler Neigung, ein Solarspeicher mit entsprechendem
Fassungsvermögen, eine Biomasseheizung (für Stückholz oder
Pellets) mit Kamin- oder Kachelofen als Wärmequelle als
Ergänzung zur Solaranlage, eine Flächenheizung in Wänden
und/oder Fußböden sowie eine gut wärmegedämmte, winddichte und
wärmebrückenfreie massive Gebäudehülle.
(Grafik: Sonnenhaus-Institut)
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Bild 6: Hauptkriterien Baustandard Sonnenhaus:
• Dämmstandard gemäß „KfW 40“ oder besser
• Primärenergiebedarf unter 15 kWh/m²a
• Heizung: Hauptenergieträger Sonne (Mindestanforderung solarer
Deckungsgrad über 50 Prozent)
• Nachheizung regenerativ
(Grafik: Wienerberger Ziegelindustrie / Christian Renner)
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