Rund 3.000 Teilnehmer besuchten
Fachtagungsreihe in acht Städten Deutschlands / Aktuelles
Know-how für Bauplanung und -praxis vermittelt
„Von der Kalkulationsfalle bis zum Sonnenhaus-Konzept“ – unter
diesem Motto veranstaltete Wienerberger in den vergangenen
Wochen bundesweit an acht Veranstaltungsorten die 18.
Mauerwerkstage. Mit rund 3.000 Teilnehmern verzeichnete das
anerkannte Forum zur Weiterbildung im Mauerwerksbau auch in
diesem Jahr eine große Resonanz. „Die seit Jahren kontinuierlich
hohe Nachfrage bestätigt uns, dass wir mit unserem
Tagungskonzept und der Auswahl der Themen und Referenten richtig
liegen“, so Clemens Kuhlemann, Produktmanager der Wienerberger
Ziegelindustrie GmbH, während der Begrüßung. „Als starker und
zuverlässiger Partner für Tragwerksplaner, Architekten, Handel
und Verarbeiter trägt Wienerberger im Rahmen dieser
Veranstaltung dazu bei, Lösungen für aktuelle Fachfragen
aufzuzeigen und so mehr Sicherheit beim Planen und Bauen zu
geben.“ Die Mauerwerkstage zeichnen sich durch das hohe Niveau
der Vorträge, namhafte Referenten, die neutral und
produktunabhängig sind, und nicht zuletzt eine hervorragende
Organisation aus, so lautet das durchgängig positive Feedback
der Teilnehmer. Regen Zuspruch erhielt auch die begleitende
Fachausstellung, die über neue Produkte und Angebote von
Industriepartnern (Quick-Mix, PCI, Fischer-Dübel, tecalor
Heizungstechnik) und Fachbuch-/Software-Anbietern
(Werner-Verlag, Bauwerk Verlag, Verlag Ernst & Sohn)
informierte.
Neues aus der VOB
Über wesentliche Änderungen in der VOB/B 2006 informierte Dr.
jur. Dipl.-Ing. Norbert Herig (alternierend mit seiner Kollegin
Dr. jur. Ines Gassner) anhand zahlreicher konkreter Beispiele
aus der aktuellen Rechtsprechung. Die Teilnehmer erfuhren
sozusagen „aus erster Hand“ vom Autor des gerade neu
erschienenen „Praxiskommentar VOB, Teil A, B und C“, wie
beispielsweise Mahnungen oder Mängelrügen rechtssicher abgefasst
werden. Oder dass Mauerwerk, egal wie dick, generell nur noch
nach Quadratmeter ausgeschrieben werden darf, u.a.m.
Unlautere Kalkulation
enttarnt
Entsprechend dem Wunsch vieler Teilnehmer der Mauerwerkstage im
vergangenen Jahr hielt Prof. Dipl.-Ing. Helmut Meyer-Abich,
Fachhochschule Gießen, einen Fachvortrag über die
Kostenermittlung im Wohnungsbau. An Fallbeispielen zeigte er
auf, wie man unseriöse bzw. trügerische Angebote erkennt. So ist
u. a. vor der Angabe eines Einheitspreises ein Angebotspreis
notwendig. Verträge werden hinfällig bei so genannter
Mischkalkulation oder bei einer Preisänderung um mehr als 10
Prozent. Wie bereits bei früheren Vorträgen erhielt der
Rechtsspezialist viel Beifall für seine kurzweiligen und dabei
sehr verständlichen Ausführungen zum eher schwierigen
Themenbereich Kalkulation.
Glasfassaden – Problemlöser
oder Energieverschwender?
Warum wird der Baustoff Glas heute immer noch als visionär
angesehen? Steht er zu Recht für die Moderne gegen das
konventionelle Bauen? Diesen weit verbreiteten Irrtümern ging
Dipl.-Ing. Werner Eicke-Hennig auf den Grund, der am Institut
für Wohnen und Umwelt (IWU) die „Hessische Energiespar-Aktion“
leitet und als Autor zahlreiche Buch- und Zeitschriftenbeiträge
zum Thema Energieeinsparung veröffentlichte. Grundlage seines
Vortrages sind umfangreiche Untersuchungen an einer Vielzahl von
Gebäuden, die die tatsächliche Nutzungsqualität von Glasbauten
dokumentieren. Ein Hauptproblem stellt der sommerliche
Wärmeschutz dar, da sich einerseits ungekühlte Gebäude bei
Sonneneinstrahlung unerträglich aufheizen können und
andererseits für die Kühlung enorme Energieleistungen
aufgebracht werden müssen. Fazit des Referenten:
„Glasbaukonzepte sind das höchste bauliche Risiko für
Architekten wie für Bauherren. “
Das Sonnenhaus
Steigende Energiepreise sind aktueller als je zuvor und fördern
alternative Konzepte für zukünftige Energieversorgung. Der
Physiker und Architekt Dipl.-Ing. Georg Dasch hat sich für die
Sonne als regenerative Energieversorgung entschieden und stellte
das von ihm entwickelte „Sonnenhaus-Konzept“ vor. Damit hat er
bereits zahlreiche Gebäude realisiert. Nach dem derzeitigen
Stand der Entwicklung verbraucht beispielsweise ein massives
Sonnenhaus mit monolithischen Außenwänden aus
Poroton-Planziegeln T 8 ca. 70 bis 80 Prozent weniger
Primärenergie nach EnEV als ein Passivhaus. Dasch betonte, dass
bei der Betrachtung verschiedener Hauskonzepte viele Parameter
von Bedeutung seien. Neben dem Energieverbrauch für die
Haustechnik sollte auch der Herstellungsenergieverbrauch und die
Haltbarkeit einer Baukonstruktion bewertet werden. Genauso
bedeutend ist der Schadstoffausstoß bei der Herstellung, der
Nutzung und der Entsorgung. Denn Gebäude werden für Menschen
gebaut, für die ein behagliches und gesundes Wohnklima ein
wichtiges Grundbedürfnis ist.
Energienachweis nicht
eingehalten –
Was tun?
Die Bedeutung, Beurteilung und Vorgehensweise bei Abweichungen
von energetischen Nachweisen waren Schwerpunkte des Vortrags von
Dipl.-Ing. Matthias Zöller (alternierend Dipl.-Ing. Architekt
Günter Dahmen) vom Aachener Institut für Bauschadensforschung
und angewandte Bauphysik (AI-Bau). Als Bewertungsgrundlage gilt
die energetische Qualität eines Gebäudes. Jedoch kann der
tatsächliche Energieverbrauch kein Maßstab für die energetische
Gebäudequalität sein, da durch das Nutzerverhalten der
Energieverbrauch ganz erheblich nach oben oder nach unten
differenzieren kann. Abweichungen von energetischen Nachweisen
sind häufig auch dem langwierigen Planungsprozess geschuldet.
Ihre Bedeutung wird oft überschätzt. Bei größeren bzw.
gravierenden Abweichungen sind die entsprechenden Mängel zu
beseitigen bzw. Alternativmaßnahmen wie Schadenersatz zu
leisten.
Die ausführlichen Fachbeiträge der diesjährigen Mauerwerkstage
stehen online zum Download bereit unter: www.wienerberger.de in
der Rubrik „Fachbeiträge“.
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Bilder:
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Bild 1: Prof. Dipl.-Ing. Helmut Meyer-Abich referierte
kurzweilig über das schwergewichtige Thema Kalkulation.
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Bild 2: Die Bedeutung, Beurteilung und Vorgehensweise bei
Abweichungen von energetischen Nachweisen waren Schwerpunkte des
Vortrags von Dipl.-Ing. Matthias Zöller (alternierend Dipl.-Ing.
Architekt Günter Dahmen) vom Aachener Institut für
Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik (AI-Bau).
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Bild 3: Rund 3.000 Teilnehmer insgesamt zählten die
Veranstalter bei den Wienerberger Mauerwerkstagen bundesweit an
acht
Veranstaltungsorten.
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Bild 4: Namhafte Referenten hielten Fachvorträge und
machten die 18. Wienerberger Mauerwerkstage zu einem gefragten
Weiterbildungsforum (v. l. n. r.): Peter Specht, Wienerberger
Ziegelindustrie GmbH, Hannover; Dipl.-Ing. Matthias Zöller,
Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte
Bauphysik; Dr. jur. Dipl.-Ing. Norbert Herig, Rechtsanwälte
Partnerschaft Spitzweg, München; Dipl.-Ing. Werner Eicke-Hennig,
Hessische Energiespar-Aktion, Darmstadt; Prof. Dipl.-Ing. Helmut
Meyer-Abich, FH Gießen; Axel Stotz; Wienerberger Ziegelindustrie
GmbH, Hannover.
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Bild 5 bis 7: Die umfangreiche Rahmenausstellung der
Wienerberger Mauerwerkstage präsentierte Innovationen des
Poroton-Ziegelsystems sowie u. a. Produkte aus den Bereichen
Putz und Mörtel, Kellerabdichtung, Befestigungs- und
Lüftungstechnik (Quick-Mix, PCI, Fischer, tecalor). Planer und
Bauausführende informierten sich hier aus erster Hand über
neueste Produkte und Technologien im Mauerwerksbau,
beispielsweise die effektive Verarbeitung moderner,
hochwärmedämmender Poroton-Planziegel T 8 für Passivhäuser.
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